Marc Elsberg – Blackout – Morgen ist es zu spät

Stromausfall, etwas was jeder mal erlebt hat. Sei es das die Sicherung rausgeflogen ist, ein Stromkabel beschädigt wurde, jemand gegen einen Strommast gefahren ist oder einfach nur das Netz gewartet werden muss und deswegen für eine Stunde ausfällt. Mit einem Schlag kann einem bewusst werden wie sehr der Moderne Mensch doch abhängig ist von etwas das wie selbstverständlich aus der Steckdose kommt und von dem die meisten nicht einmal wissen wie es funktioniert. Kochen, Fernsehen Musik hören, im Internet surfen oder nur telefonieren… das alles geht nicht mehr ohne Strom.

In Blackout beschreibt Marc Elsberg eine Situation in der der Strom für länger als ein paar Stunden ausfällt und das Flächendeckend in einem riesigen Gebiet. Was macht dies mit den Menschen, was sind, abgesehen von „Ich kann meine Lieblingsserie nicht ansehen“ und „Ich komm nicht mehr auf Pornhub„, die mittelbaren und unmittelbaren Konsequenzen von Menschen in einer Hochtechnisierten Welt wie der unsrigen, der sogenannten zivilisierten Welt. Was passiert wenn ganze Nationen im Chaos versinken, die Staatlichen Organe nicht mehr funktionieren und hilflos mit ansehen müssen wie hunderte, tausende Menschen an den Folgen sterben?

Ich gestehe, dass ich – als jemand der „Irgendwas mit IT“ als seinen Beruf angibt – nicht ganz unbedarft der Thematik IT Sicherheit und Vernetzung gegenüberstehe. Auch ohne stets einen Aluhut aufsetzen zu wollen finde ich die Trends „Alles in die Cloud“ und geschlossene Systeme die von irgendwelchen Firmen ferngesteuert werden können wie z.B. Smart Meter technologien sehr bedenklich. Die Gefahren sind vom Autor ziemlich ausführlich dargelegt worden, insbesondere den Technischen Kniff dies durch einen Kriesenstab erklären zu lassen und dies in die Story einfließen zu lassen empfinde ich als sehr gelungen. Die Spannung die aufgebaut wird reißt formlich nie ab und kann vielleicht sogar zu Paranoia beim ein oder anderen Leser führen. Wenn man bedenkt das dieses Buch mittlerweile > 3 Jahre alt ist möchte ich mir dieses Szenario fast nicht in eine 3-5 Jahre entfernte Zukunft – wenn Autonome Fahrzeuge + Elektrische Atos wie selbstverständlich in der Überzahl sind und Computer nur noch funktionieren wenn sie mit dem Internet verbunden sind – transportiert sehen.

Bei all dem Lob das ich für dieses Werk übrig habe, ein Kritikpunkt liegt im Hauptakteur der für meinen Geschmack zu IT Gottgleich rüberkommt der im Alleingang, angeschossen, ausgehungert selbst im Fiebrigen Zustand mehr mit einem normalen Notebook erreicht als die NSA, CIA, BKA und sonstigen IT Unternehmen/Abteilungen der Welt zusammen. Das ist ehrlich gesagt zuviel des guten (auch wenn es schön ist das mal ein Nerd, der gleichzeitig noch mit halb Italien Affären hat, die Welt rettet…) und es wäre für den Realismus des ganzen dienlicher gewesen das auf mehrere Schultern zu verlagern auch wenn die Erklärungsversuche warum der Held so schnell die Lösungen findet.

Aber das ist meckern auf hohem Niveau und ich kann das Buch nur jedem empfehlen und gehe sogar fast soweit das als Pflichtlektüre für jeden der etwas mit IT zu tun hat zu definieren um eine Sensibilität für Sicherheit zu schaffen… Ich gehe jetzt erstmal auf Amazon und schau mir die Preise für Notstromaggregate an … man weiß ja nie…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.