Nature One 2014 – The Aftermath aka Sonntag aka Back to Boringland

Der Tag erwacht mit einem Moment der Besinnung. Ich werde in meinem Zelt wach (schonmal positiv!), alleine (neutral zu sehen :D), Körperlich irgendwie neben der Spur und dennoch vollkommen anwesend. Verglichen mit den letzten tagen ist es erstaunlich ruhig. Das liegt allerdings weniger daran das ich langsam taub werde sondern eher daran das dieses Jahr die Hipster und Neulinge die nur auf ein Festival gehen um sich in Kostümen und mit tollen Schildern selbst zu präsentieren anstelle simpel die Musik zu feiern und anderen ihren Spass zu lassen. Wie mir zugetragen wurde hat ebendiese Klientel seit Donnerstag bei den Securities herumgeweint bis diese entnervt einige Camps geschlossen und die Betreiber des Platzes verwiesen haben. Ein einmaliger Vorgang der gefährlich nahe an die Zertörung des einzigartigen Nature One Feelings grenzt und dessen Auswirkungen erst in einem jahr richtig greifbar werden.

Ich schäle mich aus meinem Schlafsack und Zelt und mich trifft beinahe der Schlag als ich meinen treuen Freund und Fahrer beim Abbau unseres diesjährigen Domizils erwische. Nicht das ich nicht befürworten würde das die Arbeit sich „von selber“ erledigt. Ich bin eher geschockt davon das Roman schon wach und fit zu sein scheint. Da es so leise ist (<120 db :o) kann ich meine eigenen Gedanken schon beinahe Brüllen hören:

  • Wurde Roman von Ausserirdischen ersetzt?
  • Wenn ja, warum nicht durch eine latent nymphomanische 30 jährige mit dem Körper einer 20 jährigen?
  • Hab ich so lange geschlafen?
  • Haben wir noch Energy Drinks?

Zumindest die letzten Beiden Fragen ließen sich mit Nein und Ja beantworten und gemäß meiner Devise arbeitende Menschen niemals aufhalten zu wollen zog ich mich mit ein paar Dosen Energy auf meinen Campingstuhl zurück und wartete darauf das mein Körper mir sagt wie es weiter gehen soll.

Doch mein Körper hat ja ohnehin dieses Wochenende kein Mitspracherecht und so lasse ich mich von der allgemeinen Betriebsamkeit anstecken und versuche wie jedes Jahr mein Wurfzelt zusammen zu basteln. Und wie jedes Jahr stelle ich fest: Es ist zwar geil das es in 3 Sekunden aufgestellt ist aber der Krampf es unbeschädigt mit einer gewissen Restwürde bewahrenden Art und Weise in diese viel zu kleine Hülle zu bringen nervt einfach nur. Faktisch benötige ich die 3 Minuten Zeit die ich beim Aufbau spare beim Abbau und sorge vermutlich für Belustigung im näheren Umkreis.

Nachdem wir dann unseren ganzen Krempel in den Kombi verstaut haben (beinahe ein kleines Wunder wie sich ein gut gefülltes Auto von Donnerstag in ein überfülltes am Sonntag verwandeln kann) holen wir uns das Müllpfand und sind auch schon auf der Piste bevor ich eigentlich rebellieren und mich an die nicht vorhandenen Eisenbahnschienen ketten kann. Kaum Verkehr, keine Polizeikontrollen, kein Bier. Irgendwie steht die Rückfahrt in einem so eklatanten Kontrast zur Hinreise das ich es kaum fassen kann. Und so lasse ich mich treiben und nach Hause chauffieren in der Gewissheit: Nächstes Jahr gibts ne neue Nature

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