Nature One 2015 – Prolog

Hach Kinder wie doch die Zeit vergeht, kaum hat der Bauch weitere 5 cm Umfang hinzu gewonnen ist auch schon fast Zeit für das Wochenende des Jahres. Meine zehnte Nature One steht an und wie bei einem Kind das älter, lauter, frecher größer wird gefällt einem vielleicht nicht immer wie sich etwas im laufe der Jahre entwickelt.

Nach den Erfahrungen im letzten Jahr – mit tausenden Hipsterturnbeuteltragenden, bei der Security um genug Nachtschlaf bettelnden Selbstdarstellern, die weniger die Musik und die einzigartige Atmosphäre als mehr sich selbst feiern wollen – mag ich angesichts des diesjährigen Mottos „stay as you are“ dem Festival selber durch die Zeit zurück ins Jahr 2012 oder 2013 genau dies entgegenschmettern. Leider sind meine Stimmbänder etwas angekratzt, ich bezweifle also die notwendige Lautstärke entwickeln zu können. Und wenn ich den Typen im Rollstuhl auf n24 (ihr wisst schon, der welcher die Zeit erfunden hat :D) richtig verstanden habe ist eine Zeitreise selbst für eine Schallwelle nicht möglich. Und wenn doch, so lehrt uns die Science Fiction das die Folgen unberechenbar sind.

Was wenn ich zu weit in die Vergangenheit rufe, dies den Veranstalter 1995 umstimmt er ein Schlager/Volksmusik Event daraus macht. Finde ich mich, durch die Zeitverwerfung überrumpelt, inmitten des Century Circus wieder während grade irgend jemand der locker Hitlers Großvater sein könnte davon singt wie schön doch seine Jugend in irgendeinem Hinterweltler Alpental war. Um mich herum stampfende mitt-50er die sich eine Rheuma Pille nach der anderen rein schmeißen. Auf der Flucht ins Freie falle ich in den Open Air Floor. Dort entblöst grade Helene Fischer ihren Hintern und lässt eine Regenbogenfarbene Fontäne auf ausrastende Jute-Turnbeutel tragende Ultrahipster entweichen. Dies alles zu zu klängen von „Heino re-interpreting Snap!s greatest Hits remixt by Bushidos Mudder“. Geschockt und kurz vorm Kollaps möchte ich mich nur in einem Bunker in der Ecke zusammenrollen und warten bis es vorbei ist. Doch plötzlich versperrt ein Wildecker Herzbube den Eingang und kündigt an das ich nur wieder raus darf wenn ich den Member Gamsbart Hut vom Merchstand erwerbe und dabei die greatest Hits der Amigos rückwärts rezitiere…

Schweißgebadet wache ich auf, schnell ein check auf der Homepage der Nature, ok es war nur ein Albtraum wenngleich das Lineup immer noch schlechter klingt als die letzten Jahre… Aber das ist wohl auch ein Problem mit „stay as you are“ man bleibt stehen und erwartet jedes Jahr die selben Ur-Helden des Techno/Trance, Sven Väth, Carl Cox, ATB, Armin van Buuren, Paul van Dyk und die Liste könnte man elendig fortführen. Stattdessen kommt ein Zedd der (soweit ich mich entsinne) vor 2 Jahren den OpenAir Floor komplett ohne Headphones zum kochen gebracht hat mit seiner Mixtur aus Dubstep und EDM. So muss es dieses Jahr wohl noch mehr der Century rausreißen mit Len Faki, Kröcher, Gawlas und Beyer. Und so mag ich für mich gerne in Anspruch nehmen das „stay as you are“ scheiße ist. Doch sind deswegen alle die auf EDM abgehen und ghostproduced Acts prinzipiell scheiße? Ja, aber das haben die Leute auch gesagt als ich meine erste Thunderdome gekauft habe, als die erste Future Trance Leute reihenweise dazu brachte sich MDMA wie Smarties ein zu werfen.

Deswegen nicht „stay as you are“ sondern „evolve“, mach jeden Scheiß mit und bleib nur stehen wenn in einer Woodstockesken Szenerie sich 2 Wunderschöne Mädels … naja lassen wir es hier Jugendfrei und freuen uns auf ein Wochenende voller Ekstase, Musik die nicht einmal weiß das so etwas wie Gitarren existiert, bekloppte Leute und hoffentlich geilem Wetter (Nature im Regen ist zwar genauso geil wenn der Beat die Tropfen wegfetzt… aber Camping is dann halt nur 95% so geil 😉 ).

In dem Sinne voller Vorfreude

Mars Ma … ähhh … Spocht is vooolll Geil

Seit einiger Zeit betreibe ich ja intensiven Sport, bzw. gehe ins Fitness Studio setz mich in sichtweite der Stepper und verweile dort ein – zwei Stunden. Hierbei, sowie bei sonstigen Aktivitäten hat mich mein iPhone und mein Polar Loop begleitet. Ich tracke gerne meinen Kalorienverbrauch um meine Ernährung dementsprechend an passen zu können bzw. um neben dem „Am Arsch fühlen“ Faktor noch halbwegs Objektive Daten zur Verfügung zu haben.

Während ich als Läufer ein Fan von Runtastic als App auf dem Smartphone gekoppelt mit einem Bluetooth Pulsgurt(in meinem Fall Polar H7 der sowohl Bluetooth als auch mit den Geräten in Fitnessstudios zusammen arbeiten kann) bin ich genervt von dessen Performance in geschlossenen Gebäuden. Es erschließt sich mir einfach nicht warum zum Teufel die App unbedingt verzweifelt versuchen muss GPS Daten auf zu zeichnen wenn ich ihr sage das ich im Studio bin und z.B. auf dem Crosstrainer stehe. Nicht nur das die geloggten Daten total hirnrissig sind, nein wer mal 2 Stundenlang Bluetooth Brustgurt, Musik und verzweifelte GPS Suche aktiviert hatte wird feststellen das der Akku sofort alle ist. Weiterlesen